Johannes Kühn, geboren am 3. 2. 1934 in Bergweiler/Saar als erstes von neun Kindern einer Bergmannsfamilie, lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Hasborn am Schaumberg. Von 1948 bis 1953 war er Schüler des humanistischen Gymnasiums der Steyler Missionare in St. Wendel, von 1955 bis 1958 besuchte er die Schauspielschule Saarbrücken, von 1956 bis 1961 war er Gasthörer an den Universitäten von Saarbrücken und Freiburg i. Br. und von 1963 bis 1973 Hilfsarbeiter in der Tiefbaufirma seines Bruders, danach freier Schriftsteller. 2004 verlieh ihm die saarländische Landesregierung den Titel des Professoren ehrenhalber. Er starb am 3.10.2023 in Tholey.
* 3. Februar 1934
† 3. Oktober 2023
von Birgit Lermen
Essay
Im Bewusstsein der literarischen Öffentlichkeit ist Johannes Kühn ein „Dichter im engeren Sinne“ (Walter Hinck), ein „Finder unausdenkbarer Schätze“ (Thomas Rietzschel), eine „leise Stimme“, die „den literarischen Tageslärm übertönen und überdauern wird“ (Wulf Kirsten).
Johannes Kühn ist sehr produktiv: Es gibt von ihm Zeichnungen, Dramen, Einakter, Märchen und außergewöhnlich viele Gedichte, deren authentische Substanz charakteristisch für ihn ist. Ihr personales Zentrum ist ein eher gefasstes, sogar indirekt sprechendes Ich, das von Angst, Verzweiflung und Resignation, aber auch von Hoffnung und Zuversicht und einer großen Sehnsucht nach Freude, Glück und Anerkennung beseelt ist. Die Gedichte ...